Per Hotspot ins Internet

Kirchenvorstand trifft schwierige Corona-Entscheidungen per Video-Konferenz

Pastor Johann Christophers (links oben) leitet die Video-Konferenz des Kirchenvorstandes. Foto: M.Mahnke

Im Iltener Gemeindehaus können Gäste sich jetzt über einen Hotspot ins Internet einwählen. Der Kirchenvorstand hatte zuvor beschlossen, einen schnellen VDSL-Zugang fürs Gemeindebüro einzurichten, der diesen Zusatznutzen bietet.
Über weitere Themen aus der Kirchenvorstandsarbeit im ersten Halbjahr berichtet der stellvertretende Vorsitzende Markus Wietzke: „Dann kam Corona und damit das plötzliche Ende der Tätigkeit im Kirchenvorstand (KV), wie wir sie bis dato kannten. Die Ereignisse, Fragestellungen und Vorgaben überschlugen sich und stellten uns vor immer neue Entscheidungen.” Die Beratungen wurden schwieriger, weil zum Infektionsschutz auch die KV-Sitzungen von den gewohnten persönlichen Treffen auf Videokonferenzen umgestellt wurden.
Für die Bewältigung der Coronapandemie gab die Landeskirche viele Handlungsempfehlungen heraus, dennoch lag – und liegt – die endgültige Entscheidung über alle Maßnahmen in der Verantwortung des KV. Wietzke: „Und so saßen wir also da, schauten uns per Video tief in die Augen und fragten uns: sind wir bereit, als KV ein Ansteckungsrisiko für unsere Gottesdienstbesucher zu verantworten, um die Kirchen aufzuhalten? Akzeptieren wir, dass in den Räumen unserer Gemeinde Menschen zusammenkommen, während die Landeskirche davon abrät? Die Antworten sind bekannt: die Häuser wurden geschlossen, ein abendliches Angelusläuten wurde eingeführt zum Zeichen, dass Ihre Kirche noch da ist, Konfirmationen wurden verschoben, sonstige Veranstaltungen abgesagt.”

Kirchliches Leben soll auch „auf Abstand“ möglich bleiben

Zur Verantwortung des KV gehört es, dass kirchliches Leben auch „auf Abstand“ möglich bleibt. Seien es Freiluft-Gottesdienste, die sich in Ilten sehr gut eingeführt haben, seien es die Vorbereitungsgespräche kirchlicher Amtshandlungen wie Taufen, Hochzeiten oder Bestattungen, die im Gemeindesaal in persönlicher Begegnung, aber auch mit dem gebotenen räumlichen Abstand stattfinden, oder Aktionen der Kirchenjugend wie aktuell die Anti-Rassismus-Steinekette oder die sehr erfolgreiche Rallye durch die drei Orte Höver, Bilm und Ilten, bei der die Kinder – und deren Eltern – einen schönen Ausflug machen konnten. Oder die Idee unseres Küsters Axel Ude mit dem Youtube-Kanal, wo die Nutzer Momente zum Innehalten und Besinnen erfahren können. Oder dass im Gemeindebüro Menschen unbürokratisch Hilfe für ihre täglichen Besorgungen beantragen können. Für die Kirchenvorsteherinnen und -vorsteher waren die Wochen von vielen Entscheidungen bestimmt, die, so Wietzke, „auch immer wieder neu hinterfragt wurden und werden.”
Daneben behandelt der KV im Rahmen seiner Videokonferenzen viele unterschiedliche Themen. Der stv. KV-Vorsitzende nennt ein paar Beispiele: „Beauftragung einer Fachfirma zur Erstellung eines Belüftungskonzepts für die Kirche Ilten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Anschaffung einer Lautsprecheranlage, damit wir nun auch draußen vor der Kirche gut zu hören sind. Ein neuer Wartungsvertrag für die Feuerlöscher, Finanz- und Haushaltsthemen der Gemeinde.”
Wietzkes Fazit bleibt gemischt. „Rückblickend kann ich sagen: es war eine sehr merkwürdige Zeit. Ich denke, wir haben bisher das Beste daraus gemacht. Wir haben aber auch gemerkt, wie wichtig Gemeinschaft und persönliche Treffen eigentlich sind. Das hat uns sehr gefehlt.” Trotz Sommerferien geht es weiter, das tägliche Gemeindeleben unter Corona. Es bleibt spannend!

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