Familiengottesdienste zum Heiligen Abend
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Familiengottesdienste zum Heiligen Abend
„Wer braucht alles eine Linkshänderschere?“ – Mit dieser Frage begannen die Vorbereitungen für das 24. Türchen unseres Adventskalenders. Und dann ging’s rund in den folgenden 2 Konfirmandenstunden. 26 Marien wurden ausgeschnitten, 18 Josephe, 6 Engel, 10 Hirten, 15 Könige mit und ohne Kamele, ... Esel, Schafe, Bäume, Städte, Ställe und Sterne. Und Haufenweise Verschnitt!
Die Vorfreude der Konfirmanden wuchs mit jeder Probe, und die Wirkung der Schattenfiguren auf der Leinwand zu sehen, motivierte uns umso mehr. Wir feilten an der Technik des Schiebens, klebten die Figuren letztendlich auf Folien, damit die „Schieberinnen“ mit den Vorlesenden mithalten konnten. Die turbulente Generalprobe gestaltete sich bei weitem nicht so katastrophal, wie sie sprichwörtlich sein sollte, damit der eigentliche Auftritt dann gelänge.
Die Spannung steigt.
24.12. nach einem viel zu langen Heilig Morgen: Jeweils 18 und 14 junge Menschen treffen sich im Gemeindesaal, hibbeln und schnattern ihrem Auftritt entgegen und fühlen sich sehr unweihnachtlich. Endlich läuten die Glocken. Gottseidank. Die Orgel tönt, der Gottesdienst beginnt, das Licht zieht sich behutsam in die Ritzen der alten Kirchenbänke zurück. Dann füllen die teils engelsgleichen, teils überzeugenden Stimmen der Jugendlichen den Kirchraum.
Auf der Leinwand empfängt Maria den Verkündigungsengel. Sie sorgt sich gemeinsam mit Joseph über den vollkommen deplatzierten Befehl des Kaisers und die beschwerliche Reise, die sie auf sich nehmen müssen. Sie freuen sich über diese nette Wirtsfrau, die ihrem Mann den Kopf wäscht und ihnen immerhin ihren Stall anbietet. Die Hirten erleben den Schreck ihres Lebens und erfahren alle Wertschätzung, die ihnen bisher versagt war. Sie rennen nach Bethlehem zu ihrem Heiland. Die Weisen gelangen nach langer Reise zum Schloss des Herodes, und sie sind weise genug, ihm nicht zu verraten, wo das Jesuskind seine ersten Atemzüge tut - eine wirklich spannende Geschichte, wenn wir uns in die einzelnen Personen hineindenken!
Die Gemeinde singt. Eher zaghaft als weihnachtlich jubelnd – als müsste die Weihnachtsbotschaft auch bei ihnen erstmal sacken. Heute ist ja auch erst Heilig Abend und noch nicht Weihnachten... Noch einmal treten die Konfirmandinnen und Konfirmanden nach vorne und werden beklatscht. Zu recht! Ihr Eltern – Ihr habt tolle Kinder, die ihre Sache sehr gut gemacht haben!
Und nun macht es wie die Hirten. Lauft schnell: dahin, wo die Tannenbäume hell erleuchtet sind, wo Geschenke auf Euch warten – nicht unbedingt Gold, Weihrauch und Myrre, aber die waren ja auch dem jungen Heiland vorbehalten – und nehmt das Licht der Weihnachtsbotschaft mit nach Hause und in Euren Alltag.
Frohe Weihnachten!
Birgit Hornig
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Kommentar von Sievert |
Schere für Linkshänder?! Ach, hätte es die doch auch schon vor -zig Jahren gegeben ... Egal. Jetzt jedenfalls gibt es sie, und Ihr Konfis habt damit ein absolut grandioses Meisterwerk geschnipselt. Dieses Heiligabend-Krippenspiel übersteigt alles, was ich die Jahre zuvor - auch in vielen anderen Kirchen - zum Thema erlebt habe. Euch und Birgit sehr herzlichen Dank dafür, das war ein wahrlich würdiges Abschluss-Türchen für den lebendigen Adventskalender 2018.
Überhaupt muss mal an dieser Stelle ein dickes Lob und Dankeschön fällig werden an Heige und ihr Team, jeden einzelnen Türchenorganisator und die vielen ungenannten und uneigennützigen Helfer/innen im Hintergrund. Natürlich auch an die Menschen in Ilten und umzu, die abends zu Besuch gekommen sind und bei allen Türchen für entspannte, fröhliche Stimmung gesorgt haben. Mein persönliches Sahnehäubchen dieses Iltener Advents: Die Patenschaft für eine Orgelpfeife, die so ganz nebenbei, quasi mit links zusammengetragen worden ist.
Egal was die nächste Adventszeit bringt - ich freu' mich auf Iltens ganz speziellen Adventskalender. Der schafft es immer wieder, sich selbst zu toppen. Mit links!