Bratwurstglückseligkeit & Glühweinspaß

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17. Dezember

Herzlich willkommen zum 17. Türchen des Adventskalenders sagt Familie Krüger
Herzlich willkommen zum 17. Türchen des Adventskalenders sagt Familie Krüger

„Heute haben wir einen Rekord zu verzeichnen. Das sind so an die 150 Leute hier“, hörte man eine Besucherin des 17. Türchens vom Lebendigen Adventskalender am Glühweinausschank sagen. Ein älterer Herr, der ungewöhnlich still inmitten der Menge an einem Stehtisch stand, wollte, als er sich schließlich wieder zu Wort meldete, sogar über 200 Menschen gezählt haben.

Wahrscheinlich weiß niemand so ganz genau, wie viele Iltener und Besucher aus anderen Dörfern am über zehn Grad warmen Abend des 17. Dezember  in den Garten der Familie Krüger pilgerten. Fest steht, dass Hof und Rasen rappelvoll waren. Dagmar und Wolfgang Krüger schauten auf die Neuankömmlinge und ihre Gesichtszüge machten dabei innerhalb einer viertel Stunde eine Wandlung von überrascht, dann staunend bis hin zu nahezu sprachlos durch, als sie sahen, wie riesig die Adventsgemeinde war, die sich nach und nach in ihrem Garten versammelte. „Ich freue mich total, dass Ihr alle gekommen seid“, meinte Dagmar Krüger strahlend und bahnte sich einen Weg durch die Menge, um Hände zu schütteln und liebe Menschen zu umarmen. Während die Dame des Hauses also den Begrüßungspart übernommen hatte, warf Sohn Tom mit seinen Freunden eine Ladung Bratwürste nach der anderen auf den Grill und Toms Freundin Ronja schenkte leckeren Glühwein aus. Unterdessen gab Vater Wolfgang Krüger alles, um das Lampenfieber seiner Tochter Marie in Zaum zu halten. Marie hatte sich nämlich eine weihnachtliche Geschichte ausgesucht, die sie den Anwesenden vorlesen wollte.

Es ist schwierig, eine so große Menschenmenge, die gut gelaunt angerückt ist, um einen unterhaltsamen Abend in netter Gesellschaft zu verbringen, zu dirigieren. Daher hatten sich die meisten schon einmal mit Glühwein und Würstchen eingedeckt, bevor die ersten Begrüßungsworte gesprochen waren. Doch eines der sympathischen Merkmale des Lebendigen Adventskalenders in Ilten ist, dass es sehr locker zugeht und dass niemand auf die strenge Einhaltung eines festen Ablaufes pocht. So hatte sich bei den Krügers eben bereits vor der offiziellen Eröffnung des Türchens durch die Gastgeber gesellige Gartenfeststimmung breit gemacht. Ein paar beherzte Pfiffe brachten die Menge aber schließlich zum Schweigen und Wolfgang Krüger hieß seine Gäste ganz offiziell willkommen. Diese spülten ihre erste Bratwurst ganz hurtig mit Glühwein hinunter, um den Mund für den abendlichen Lobpreis frei zu bekommen. Kurz darauf ertönte der Adventskanon „Seht die gute Zeit ist nah“ zweistimmig in einer bisher noch nie dagewesenen Version: Alle Männer stellten die erste Gruppe, alle Frauen setzten in der zweiten ein. Überflüssig zu erwähnen, dass die Männer noch ein wenig Übung nötig haben, um im zeitlich versetzten Gesang mit den Frauen bestehen zu können. Doch es ist ja noch eine Woche bis Weihnachten und somit bleibt genügend Zeit, um die Stimme zu stärken…

Nun kam Marie Krügers großer Auftritt. Mit dem Papa an ihrer Seite hielt sich ihre Nervosität in Grenzen und sie las passenderweise die hübsche Geschichte „Der Weihnachtsmann und der Tischler“ von Alf Proysen, die sich seit ihrem Entstehungsjahr 1971 in Norwegen großer Beliebtheit erfreut, bei uns aber relativ unbekannt ist. Die meisten der Anwesenden zollten der 15jährigen Respekt und hörten ihr still zu. Am Ende bekam Marie viel Applaus für ihre Weihnachtsgeschichte der anderen Art.

Fröhlich nahm der Abend seinen Lauf, die Gäste holten sich sowohl beim Glühweinausschank als auch am Bratwurstgrill Nachschlag. Es waren nicht nur alte Bekannte, die sich in Krügers Garten zu Gruppen zusammenstellten und unterhielten. Mittlerweile gibt es so etwas wie einen „harten Kern“ der Adventsgemeinde. Das sind Leute, die sich erst im Rahmen des Lebendigen Adventskalenders näher kennen gelernt haben, die aber zu fast jedem Türchen erscheinen und nun schon so eine breite gemeinsame Basis gefunden haben, dass sie sich bestens unterhalten können. Aber natürlich sind auch neue Gesichter immer willkommen und wer freundlich auf die Iltener zugeht, wird genau so freundlich empfangen.

Etwas ganz Erstaunliches erlebte das Organisationsteam der Aktion übrigens am Abend bei den Krügers: Gleich zwei Iltener Haushalte buchten für den Lebendigen Adventskalender 2016 feste Termine. „So etwas Schönes müssen wir unbedingt weiter pflegen“, meinte eine Frau auf die Frage, warum sie schon so weit im Voraus plane. Ilten ist auf den Geschmack gekommen und feiert den Advent in einer im Dorf nie da gewesenen Form. Dank der kreativen, fantasievollen und großzügigen Gastgeber wird so jeder Abend zu einem ganz einzigartigen Gemeinschaftserlebnis, nach dem man offensichtlich ein wenig süchtig werden kann.

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Kommentar von Wolle |

Liebe Heige, ich erlebe und verfolge diese grossartigen Erlebnisse meistens leider nur aus der Ferne der ehemaligen Kreisstadt Burgdorf ;-)) Ohne Deine schönen, so freundlich, humorvollen erzählerischen Blogartikel wäre das nicht möglich. Herzlichen Dank dafür mit den Grüßen in ein tolles Dorf. Wolle

Kommentar von Birgit |

Hallo Familie Krüger, vielen Dank für die Gastfreundschaft, für die leckere Wurst und natürlich auch für den lustigen Glühwein. Das war ein sehr gelungenes Adventsstündchen.
Birgit und Julika