Kapelle Höver

Die Kapelle in Höver wurde als Wehrkirche gebaut
Seit mehr als 500 Jahren existiert die Kapelle in Höver.

Vor mehr als 500 Jahren ließ der Bischhof von Hildesheim die kleine Kapelle in Höver, dem damals kleinsten Dorf des Kirchspiels (Pfarrbezirk) Ilten, errichten. Sie war eine Wehrkirche. 80 cm dicke Mauern und ein Dach aus Steinplatten hielt Angriffen mit Rammböcken oder Feuerattakten sicher stand. Andererseits konnten sich die Bewohner des Dorfes über Schießscharten erst mit Pechfakeln oder siedendem Öl, später mit auch mit Vorderladergewehren der marodierenden Kriegshorden oder plündernden Räuberbanden erwehren. So ist es unter anderem in der Chronik des Höveraner Heimatforschers Ulrich Drews nachzulesen, die anlässlich des 500. Kapellenjubiläums 1994 vom Kirchenvorstand herausgegeben wurde.

Über die Jahrhunderte nahmen die Höveraner bzw. Iltener Kirchenverantwortlichen vor allem im Inneren der Kapelle gravierende bauliche Veränderungen vor. Der ursprüngliche Sandsteinaltar wurde gut 160 Jahre später durch einen verzierten Altaraufbau mit Kanzel erweitert. 1830 erhielt die Kapelle im Zuge eines kompletten Innenumbaus einen Kanzelaltar, der bei einer erneuten Renovierung entfernt und an die ev.-luth. Kirchengemeinde Meyenburg abgegeben (Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck) wurde. 1858 beherbergte die Kapelle erstmals ein Harmonium für die musikalische Getaltung der Gottesdienste, das erst 1972 durch eine kleine elektronische Orgel ersetzt wurde.

Die ca. 90 kg schwere Bronzeglocke wird wahrscheinlich schon zu Gründungszeiten im Kapellenturm aufgehängt worden sein. Seit 1869 eine Kirchturmuhr installiert wurde, gibt eine zweite, außen unter einem Wetterschutz starr angebrachte Bronzeglocke von ca. 20 kg Gewicht als sogenannte „Viertelschlag-Glocke“ akkustisch die Uhrzeit an.

In den 1960er Jahren wuchs die Zahl der ev.-lutherischen Kirchenglieder in Bilm und Höver so stark an, dass 1971 das Pfarramt „Ilten II, Höver/Blim“ eingerichtet wurde. Dienstsitz war Höver.