Im gotischen Stil

Außenansicht der Kapelle in Bilm
Der Vorplatz der Bilmer Kapelle wurde 2014 neu gestaltet.

Erste Aufzeichnungen zu einer Kapelle in Bilm stammen aus dem Jahr 1569. Es sind Rechnungsvermerke über Einnahmen und Ausgaben der Kapellengemeinde. Eine Urkunde aus dem Jahr 1578 wirkt bis in unsere Tage: Es ist ein Vermerk über die Kosten der Kapellenglocke. Sie hängt noch heute im Turm.

Die jetzige Kapelle wurde vermutlich schon vor dem 30-jährigen Krieg gebaut. Die Bilmer Ortschronik berichtet, dass, nach einer Notiz des Lehrers Niefind in der alten Schulchronik, die jetzige Kapelle im Jahr 1616 erbaut worden sei. Es gibt jedoch keine weitere Quelle für diese Datierung. Der Baustil ist gotisch, der Grundriss misst 12,50 Meter in der Länge und 7,35 Meter in der Breite. Das Außenmauerwerk besteht aus Bruchsteinen, die Fenster sind teils flachbögig, teils schlitzförmig. Auf dem Satteldach ist ein viereckiger Dachreiter aufgesetzt, in dem sich die Glocke befindet.

Die Kapellengemeinde hatte keinen eigenen Pastor, sondern bezahlte den Schulmeister für die zusätzliche Aufgabe als Kapellenleiter. Er hielt – „wenn erforderlich“, wie die Bilmer Chronik bemerkt – sogenannte Lesegottesdienste ab und spielte außerdem das Harmonium, wenn der Pastor aus Ilten zur Predigt kam.

Heute werden in der Kapelle regelmäßig Gemeindegottesdienste abgehalten. Viele Brautpaare, oft von außerhalb, wählen die Kapelle als ihre Hochzeitskirche aus. Auch wird sie gerne für Taufen genutzt.