Die Barockkirche zu Ilten

Blick auf die Barockkirche Ilten

 

 

 

 

 

 

 

Die Iltener Kirche, wie sie sich heute dem Besucher zeigt, ist ein „Kind“ der Barockzeit. 1723, zu Beginn des Hochbarock, wurde das heutige Kirchenschiff errichtet. Dafür verwendeten die Erbauer viele Materialien des Vorgänger-Kirchbaus, der am selben Platz stand.

Der markante Kirchturm datiert auf das 12. Jahrhundert. Er hatte damals zugleich die Funktion eines Wehrturms. Auf die lange Historie des Kirchenstandortes verweisen auch die Kirchenglocken, die im 14. Jahrhundert gegossen wurden und bis heute das Geläut der Kirche bilden.

Die Barockkirche ist im Umkreis eines der ältesten Kirchengebäude, die bis heute erhalten sind und genutzt werden. Im Mittelpunkt steht der Barockaltar, der vom Hildesheimer Bildhauer Ernst Dietrich Bartels aus Lindenholz geschnitzt wurde. 2010 konnte die aufwändige Restaurierung erfolgreich abgeschlossen werden.

    

 

Deckengemälde „Christi Himmelfahrt“

Deckengemälde in der Iltener Barockkirche

 

 

 

 

 

Das imponierende Deckengemälde (Öl auf Leinwand) stellt die Himmelfahrt Jesu dar. Die Arbeit des Hildesheimer Malers Ernst August Schulze datiert auf das Jahr 1731 wurde 2013 aufwändig restauriert.
Von Schulze bzw. von Schülern seiner Werkstadt stammen auch die 38 Ölbilder, die entlang der Empore neutestamentarische Szenen darstellen.

    

 

Empore und Barock-Orgel

Orgelempore

Die Orgel in der Iltener Barockkirche ist ein denkmalgeschütztes Instrument, dessen ältesten Teile aus dem Jahr 1652 stammen. Erschaffen wurde sie vom Braunschweiger Orgelbaumeister Jonas Weigel, im 18. Jahrhundert renoviert vom königlich-hannoverschen Hoforgelbaumeister Christian Vater.

Im Abschlussbericht zur bisher letzten Generalüberholung 1979 bescheinigt der damalige Orgelsachverständige des Landeskirchenamtes: „Unter den alten Orgeln im Großraum Hannover nimmt die Orgel in llten eine Sonderstellung ein. Für die Interpretation barocker Orgelmusik ist das Werk gut geeignet.“

Die Kirchengemeinde strebt eine erneute Generalüberholung der Orgel an. Dafür werben der Förderverein der Kirche zu Ilten und der Kapellen Höver und Bilm e.V. und die Kirchengemeinde bereits eifrig Spenden ein.

    

 

Kunstvoll geschnitzter Barock-Altar

Altar mit Schnitzereien


Der Kanzelaltar in der Iltener Barockkirche gilt als eines der qualitätsvollsten Beispiele des sogenannten Hildesheimer Barock, die von den Zerstörungen des 2. Weltkrieges verschont wurden und somit noch erhalten sind. Er wurde vor rund 290 Jahren, 1724, vom Holzbildhauer Ernst Dietrich Bartels aus Hildesheim geschaffen. Das gesamte ikonografische Programm ist komplett erhalten: Die Frontwangen der Altarschranken für die Austeilung des Abendmahls werden von zwei Engelshermen gebildet.

In der Pedrellazone zwischen Altartisch und Hochkanzel ist wie ein kleines "Theatrum Sacrum" die Gruppe der Jünger um Jesus Christus zum letzten Abendmahl versammelt. Darüber erkennt man am Kanzelkorpus Moses mit den symbolischen zehn Geboten (Mitte), Petrus (mit dem Symbol "Schlüssel", links) und Paulus (mit dem Buch-Symbol, rechts). Die Überwindung des Gesetzes (Moses) durch das neue Testament wird durch das Gemälde des lehrenden 12-jährigen Jesus im Tempel dokumentiert, das die Kanzlrückwand ziert. Die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes begleiten die Altar- und Kanzelarchitektur.

Über dem Schalldeckel erinnern die Wappen von Johannes Frantz Schmidt und Agnese Dorothea Meinerdings an die Stifter des Altars. Das Kreuzigungsgemälde im oberen Geschoss wird von der Skulptur des auferstandenen Christus, dem Überwinder des Todes, gekrönt, mit der Siegesfahne auf der Weltkugel stehend und von Engeln flankiert.
(Quelle: Informationsschrift "Der Barock-Altar in Ilten", vom Kunstreferenten i.R. der Landeskirche Hannovers, Dr. von Poser).